ENDSPIEL

 

Experimentalfilm, 2010, 5min, Farbe, 1.78:1

 

„Für Nostalgie ist nur Platz, solange jemand dafür zahlt.“

 

Früher oder später laufen alle Wettbewerbe auf ein großes Finale zu. Sei es der eine, in dem die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft kämpft oder der andere, in dessen Verlauf eine Videothekarin verschwindet.

 

Ein kleiner Film über das gegenwärtige Videothekensterben.

 

Gedreht im Mai, Juni und August 2010 in Schrobenhausen.

 

Darsteller

Birgit Kreuzer

Marcus Siebler

 

Musik

Ulrich Hilbel

 

Produktion & Regie

Marcus Siebler

 

 

 

Versionen

ENDSPIEL, Originalversion in deutscher Sprache

 

 

 

 

 

ÜBERNACHT

 

Spielfilm, 2010, 12min, Farbe, 1.78:1

 

„Deutschland ist Export-Europameister. Dies gelte es zu erhalten, so der Bundespräsident.“

 

Es knallt. Bunte Feuerwerksköper zerbersten über der Stadt. Schwerer Rauch liegt in den Gassen. Ein ungleiches Paar verbringt zusammen seine erste und einzige, gemeinsame Nacht im neuen Jahr. Wäre es besser, beide hätten sich nie getroffen? Werden sie beim jeweils Anderen Spuren hinterlassen? Und warum eigentlich dreht sich alles um drei Farben?

 

Gedreht im April 2010 in Gerolsbach und Schrobenhausen.

 

Darsteller

Melissa B.

Thomas Rose

 

Sarah Schönacher

Birgit Kreuzer

Michaela Schmidtner

Raimund Heigl

Thomas Jung

Andrea Cerny

André Schönacher

Jennifer Feiger

Katharina Huber

Franziska Huber

 

Kamera, Licht und Ton

Silvester Rocket

 

Technische Assistenz

Markus Loderer

 

Pyrotechnik

Thomas Jung

 

Musik

Johann Gottfried Piefke, "Preußens Gloria"

Dead End Stories, "Dead Weight"


Besonderer Dank an

Dead End Stories

Alexander Siebler

Rosemary Romanek

Ufuk Yürekli´s "Übernacht"

 

Buch, Produktion & Regie

Marcus Siebler

 

 

 

Versionen

1. ÜBERNACHT, Originalversion in deutscher Sprache

2. OVERNIGHT, deutsche Sprache mit englischen Untertiteln

(Übersetzung: Katrin Romanek)

 

 

 

 

 

13,5 km

Erinnerungen von Xaver Neumeier

 

Dokumentarfilm, 2010, 16min, 1.78:1

 

„Wer nicht mehr marschieren konnte, Genickschuss, erschossen, auf den Wagen gelegt und dort lagen dann etwa 20, 22 Mann.“

 

Wegen der herannahenden US-Armee wird ab Anfang 1945 das Konzentrationslager Flossenbürg sowie seine Außenlager geräumt. Auf diesen „Todesmärschen“ ziehen Tausende KZ-Häftlinge durch Bayerns Land und Dörfer nach Süden in Richtung Dachau.

 

Ein Konvoi von etwa 1000 KZ-Häftlingen macht in den letzten Kriegstagen halt in und um Xaver Neumeiers Heimatort Hirnkirchen. Sie stammen aus dem Konzentrationslager im fränkischen Hersbruck und sind bewacht von SS-Mannschaften. Die völlig erschöpften und hungernden Häftlinge verbringen, aufgeteilt in zwei Gruppen von jeweils etwa 500 Mann, zwei Tage auf zwei umliegenden Einödhöfen.

 

„In der ganzen Ortschaft sah man sich nur gegenseitig an und schwieg, da keiner so etwas je gesehen hatte.“

 

Der 80-jährige Hirnkirchener Xaver Neumeier erinnert sich in dramatisch, bewegenden Worten an Ereignisse aus jenen zwei Tagen im April 1945, die er nie mehr vergessen wird.

 

„Als sie bei uns vorbeizogen, die 500 Mann, rupfte einer nur Brennesseln vom Zaun, um sie zu essen. Darauf schickte ein SS-Mann sofort einen Hund hinter, der ihn gleich anging. Selbst Brennesseln wurden ihnen verwehrt.“

 

Nach zwei Tagen zieht die Kolonne weiter in Richtung Dachau. Der damals 14-jährige Neumeier muss ihr mit einem Fuhrwerk bis Kirchdorf an der Amper folgen. Was er zunächst nicht weiß, sich aber schon nach wenigen Metern in aller Schrecklichkeit offenbart: Auf den berüchtigten Todesmärschen werden alle nicht mehr marschfähige Häftlinge von der SS an Ort und Stelle erschossen. Das schlimmste Erlebnis seines Lebens nimmt seinen Lauf und sein Wagen erfüllt den dafür bestimmten, grausamen Zweck...

 

Der Film begibt sich, begleitet von Neumeiers Worten, auf die Reise über die damalige Route von Hirnkirchen nach Kirchdorf und zeigt die Straßen, wie wir sie heute vorfinden. Sie sind zum Teil anderen gewichen oder wurden ausgebaut. Eine dicke Teerschicht bedeckt die blutgetränkten, unasphaltierten Wege der Geschichte. Nur manchmal, an wenigen Stellen, bricht sie auf...

 

Der Film entstand im Rahmen der Recherchen und späteren Aufzeichnungen von Zeitzeugeninterviews zu 13. Juni 1944.

 

Ab Spätherbst 2009 führte ich eine Reihe von Vorgesprächen mit vielen Zeitzeugen aus der Region. In diesen, oft mehrstündigen, Gesprächen erzählten diese in häufigen Fällen auch von anderen Kriegserlebnissen, zumal meine Fragen häufig über das eigentliche Thema hinauszielten, um ein besseres Verständnis vom "Nationalsozialismus auf dem Lande" zu bekommen.

 

Xaver Neumeier schilderte mir seine Geschichte erstmals persönlich im Dezember letzten Jahres. Noch während seines bewegenden Vortrags fasste ich den Entschluss, diesen umgehend zu dokumentieren.

 

Ich verständigte mich mit Neumeier darauf, die Aufnahmen der Interviews für "13. Juni 1944"  im Juni 2010 auch auf diese, seine Geschichte auszuweiten, um daraus einen eigenständigen Film zu machen.

 

Im Nachhinein stellten sich Neumeiers Erinnerungen zu Detailfragen wie Zahlen und Daten, selbst nach über sechs Jahrzehnten, als erstaunlich präzise heraus. Zudem konnte auch ein Dokument, im Bezug auf Herkunft des Häftlingskonvois, Klarheit verschaffen.

 

Xaver Neumeier und ich kennen uns seit meiner Kindheit. Ich bin ihm zu tiefen Dank verpflichtet für die Bereitschaft, über seine Erlebnisse vor einer Kamera und damit, in letzter Konsequenz, öffentlich zu sprechen.

 

Marcus Siebler

 

Entstanden im Sommer 2010 in Hirnkirchen, der umliegenden Region sowie den Straßen in Richtung Kirchdorf an der Amper.

 

Mit

Xaver Neumeier

 

Besonderer Dank geht an

Tobias und Elisabeth Dittrich

Peter Schön,

Dokumentationsstätte Konzentrationslager Hersbruck e.V.

Ulrich Fritz, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

 

Produktion und Regie

Marcus Siebler

 

 

 

Versionen

1. 13,5 km, Originalversion im bayerischen Dialekt

2. 13,5 km, bayerischer Dialekt mit deutschen Untertiteln

3. 13,5 km, bayerischer Dialekt mit englischen Untertiteln

(Übersetzung: Katrin Romanek)

 

 

 

 

 

HIRNKIRCHEN

zur Zeit des Zweiten Weltkriegs 1939 - 1945

Erinnerungen von Xaver Neumeier

 

Dokumentarfilm, 2010, 25min, 1.78:1

 

Der 80-jährige, in Hirnkirchen geboren und aufgewachsene, Xaver Neumeier erzählt Geschichten und Episoden aus seinem Heimatort zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.

 

So erinnert er sich unter Anderem an das, auf dem Hof seines Vaters untergebrachte, Lager für Kriegsgefangene, dessen meist französische Häftlinge in den letzten Monaten des Krieges stets besser über die politische Lage informiert schienen, als ihre deutschen Arbeitgeber und Bewacher...

 

Für einen, bei einem Arbeitsunfall im Nachbardorf, tödlich verletzten, französischen Gefangenen lässt sich wegen dem kriegsbedingten Rohstoffmangel kein angemessener Sarg bereitstellen. Neumeier ist als junger Ministrant auf dem Begräbnis Zeuge, wie dieser in einem viel zu kleinen Sarg beerdigt wird...

 

Der Bürgermeister hisst die weiße Fahne auf den Kirchturm. Die Bevölkerung liegt wach zu Betten und erwartet das Eintreffen der Amerikaner. Alle Haustüren des Dorfes sind in dieser Nacht nicht verschlossen. Am frühen Morgen öffnet sich die Tür und ein amerikanischer Soldat leuchtet mit einer Taschenlampe in Neumeiers Gesicht.

 

Der Film spannt, trotz seiner dominierenden Erzählungen aus dem Kriegsalltag und der Zeit danach, einen Bogen bis in die Gegenwart. So streifen Neumeiers Erinnerungen auch die landwirtschaftliche Arbeit in den Fünfziger- und Sechziger Jahren und enden mit einer Liebeserklärung an seinen Heimatort Hirnkirchen.


Im Juni 2010 fanden in Hirnkirchen die Aufzeichnungen der Zeitzeugen-Interviews für "13. Juni 1944" statt. Auch Xaver Neumeier nahm daran teil und da sein Heimatort Hirnkirchen auch der meinige ist, lag mir seine Mitwirkung besonders am Herzen. Ich befragte ihn vor laufender Kamera zu weiteren Geschehnissen in der Region. Aus diesem Material entstanden nun der Dokumentarfilm "13,5 km" und diese Arbeit über mein Heimatdorf zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Der Film soll primär zur Archivierung lokalaler Geschehnisse von historischer Bedeutung beitragen.


Marcus Siebler

 

Entstanden im Juni 2010 in Hirnkirchen.

 

Mit

Xaver Neumeier

 

Produktion & Regie

Marcus Siebler

 

 

 

Versionen

HIRNKIRCHEN zur Zeit des Zweiten Weltkriegs 1939 - 1945,

Originalversion im bayerischen Dialekt

 

 

 

 

 

 

TSCHECHOW

 

Spielfilm, 2010, Farbe, 19min, 1.78:1

 

"NichtsTun. Leiden. Lernen."

 

Olga Elektra, Prinzessin von Mykene, fristet ihr Dasein als Magd. Ihre Mutter, Klytemestra, sinnt auf Rache für den Tod ihrer jüngsten Tochter, Iphigenie. Adolf Aigisthos träumt von einer besseren Vergangenheit, Lenin von der nahen Revolution und Luther von der Wiedereinführung der Reisefreiheit. Der nun schon zehn Jahre andauernde Krieg hat das Volk der Atriden in Lethargie verfallen lassen.

 

Troja fällt. Der siegreiche Präsident Agamemnon kehrt nach einer Dekade Abwesenheit in seine Heimat zurück und wird dort von seiner Frau und ihrem Liebhaber grausam ermordet. Wieder schreit eine Tat nach Rache. Orestes Tschechow, Sohn Agamemnos, ist der Auserwählte. Wenn er nur bloß aufzufinden wäre...

 

Im Film prallen Auszüge der antiken, griechischen Tragödie „Die Orestie“ auf das große Thema des „NichtsTuns“ von Anton Tschechow.

Ein Drama der Aktion trifft somit auf reaktionär-passive Protagonisten. Was geschieht also mit einem Stück, das die ersten Gedanken der Griechen über Demokratie und Rechtstaatlichkeit auf so eindruckvolle Weise dokumentiert?

 

Ein Kammerspiel in drei Kapiteln in deutscher und russischer Sprache. Inspiriert durch Werke Anton Tschechows, Friedrich Nietzsches "Die Geburt der Tragödie", Sebastian Haffners "Die deutsche Revolution 1917/18" und Aischylos´ "Die Orestie".

 

Gedreht im Juli 2010 in Schrobenhausen.

 

Darsteller

Olga Elektra: Olga Tups

Orestes Tschechow: Benedikt Saalmüller

Klytaimestra: Katrin Romanek

Adolf Aigisthos: Thomas Rose

Agamemnon: Matthias Wenger

Kassandra: Sarah Schönacher

Herold: Oliver Olah

Lenin: Birgit Kreuzer

Putzfrau: Melissa B.

Luther & Chor: Lea Spindler

Currywurst-Weiber & Chor: Katharina & Franziska Huber

Spielleiter: Per Ceval

 

Kamera, Licht und Ton

Platonow Medwedew

 

Mitarbeit & Catering

Markus Loderer

 

Blut

Raimund Heigl

 

Musik

Markus Richter "Gitarrenduell Nr.1"

The Burning Balls "Just a Ride" & "Our Story"

Marc-Antoine Charpentier "Te Deum, Präludium"

 

Besonderer Dank an

Olga Tups

Markus Richter

The Burning Balls

Marcus Königsdorfer

& das gesamte Team des Cine-Park Schrobenhausen

 

Buch, Produktion & Regie

Marcus Siebler

 

 

 

Versionen

1. TSCHECHOW, Originalversion in deutscher und russischer Sprache mit deutschen Untertiteln

2. CHEKHOV, deutsche und russische Sprache mit englischen Untertiteln

(Übersetzung: Katrin Romanek)

 

 

 

 

 

ABSCHUSS

 

Spielfilm, 2010, 17min, Farbe, 1.78:1

 

"Ausgeschlossen."

 

Ein kleiner, bayerischer Ort will sich mit der Enthüllung eines Mahnmals an ein Verbrechen erinnern, das sich gegen Ende des Zweiten Weltkrieges dort zugetragen hat. Während eines Luftangriffs auf München 1944 war ein US-Bomber abgeschossen worden und die Besatzung mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug abgesprungen. So auch der Amerikanner Dennis G. Travis, der kurz darauf tot auf einer Wiese der heutigen Gemeinde aufgefunden wurde...

 

Die amerikanische Journalistin Clara Hibbing aus dem Heimatort des ermordeten Fliegers, reist als Berichterstatterin und offizielle Gesandte nach Bayern um der Enthüllung des Mahnmals beizuwohnen. Das Dorf scheint jedoch dem Ereignis kaum gewachsen und selbst der Bürgermeister benutzt das Ereignis primär zur Selbstdarstellung. Über dem Ort liegt selbst nach all den Jahren noch immer ein düsteres Geheimnis...

 

Der Film erzählt eine fiktive Geschichte und bezieht sich auf keinen konkreten, wirklich geschehenen Fall. Er ist eine spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema des, im nächsten Jahr erscheinenden, Dokumentarfilms 13. Juni 1944.

 

Inspiriert durch die umfangreiche Recherchearbeit zu 13. Juni 1944, konzentriert sich ABSCHUSS auf die oftmals unzureichende Aufarbeitung lokal-historischer Verbrechen wärend der NS-Zeit sowie auf den Sprachunterschied, der so manche ergebnisorientierte Auseinandersetzung unbefriedigend ausfallen lässt.

 

 

Cast

Clara Hibbing: Katrin Romanek

Bürgermeister Huber: Leonhard Garbriel

Sarah Fischer: Katharina Huber

Alter Mann: Alfred Lengert

Begleitung: Martin Gubela

Heimatforscher: Matthias Wenger

Zweiter Bürgermeister: Thomas Jung

Frau des Bürgermeisters: Roswitha Stieglmaier

Heidi Hartleitner: Gabriele Huber

Gewehrschütze: Fried-Helm Herzig

Fahrer: Markus Loderer

Trompete: Thomas Hammerl

Friseuse: Barbara Wildmann

 

Reporter

Olga Tups, Tobias Schmidt, Sarah Schönacher

 

Dorfbevölkerung

Stefan Mayr, Petra Bunge,Thomas Mayr,

Martin Wagner, Michael Wagner, Oliver Gutmann

Anne-Marie Loderer, Raimund & Adolf Heigl,

Peter, Nicole, Hannah & Lotta Heigl.

 

Kamera, Licht & Ton

Mark Hibbing, MN

 

Mitarbeit & Catering

Markus Loderer

Sarah Schönacher

 

Musik

Markus Richter, "Komposition IV", "Komposition VI",

"Meine kaputte indische Gitarre"

Friedrich Silcher, "Der gute Kamerad"

 

Besonderer Dank an

Martin Gublea

Markus Richter

Rabea Spindler

Andreas Wenger

Thomas Hammerl

Rosemary Romanek

Peter Skodawessely

Ernst Schönacher sen.

Tanja & Michael Grimm

Josef "Sepp" Schwarzhuber

 

Buch, Produktion & Regie

Marcus Siebler

 

 

 

Versionen

1. ABSCHUSS, Originalversion in deutscher und englischer Sprache

2. SHOOTING, deutsche und englische Sprache mit deutschen Untertiteln

(in Bearbeitung, Übersetzung: Katrin Romanek)